Im Heranwachsendenalter ist die Abgrenzung zwischen normalen Verhaltensexperimenten oder Stimmungsschwankungen und pathologischer Symptomatik schwierig. Viele Entwicklungen können je nach Resilienz mit kleineren Unwägbarkeiten bewältigt werden, andere münden in ernste Störungsbilder. Da diese psychiatrischen Diagnosen im Kontext mit Krisen des Heranreifens zu sehen sind, ist eine ganzheitliche Behandlung mit adoleszentenspezifischen Angeboten dringend anzuraten.
Am 24. September 2014 fand in der HEMERA Klinik für Jugendliche und junge Erwachsene das Symposium, bzw. die Fortbildungsveranstaltung „Affektive Störungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen“ statt. Hier hielt Frau Dr. rer. nat. Nina Spröber, Psychologische Psychotherapeutin (VT) / Supervisorin, einen sehr interessanten Vortrag über das Thema “(Cyber-)mobbing/Bullying bei Jugendlichen – Ursache für psychische Störungen”. Die dazugehörige Präsentation können Sie sich hier kostenlos ansehen.
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ADHS, das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom, ist in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus des öffentlichen und ärztlichen Interesses gerückt. Handelt es sich dabei „nur“ um eine Modediagnose oder nimmt das Störungsbild mit seinen verschiedenen Manifestationsformen und teils gravierenden Komorbiditäten und psychosozialen Folgen tatsächlich zu? Wie kann der Hausarzt helfen?
Quelle: MMW – Fortschritte der Medizin • Prof. Dr. med. Claudia Mehler-Wex, Dipl.-Psych. Wolfgang Deimel • Ausgabe 2014/14 41-45
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Reifungskrisen stellen keine diagnostische Entität im ICD dar. Der Begriff ist jedoch hilfreich, um psychische Syndrome zu umschreiben, die im Rahmen der Herausforderungen des Heranwachsens reaktiv auftreten und daher – bei geeigneter, ganzheitlicher Herangehensweise der Therapie – prognostisch günstig einzustufen sind.
Quelle: Mehler-Wex C., Syndromspezifische und ganzheitliche Adolenzentenpsychiatrie – NeuroTransmitter • Ausgabe 2013 (7-8)
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Junge Menschen sind im Verlauf ihrer Reifung von wachsenden Anforderungen, zunehmendem Druck und vielfältigen Entwicklungsaufgaben ausgesetzt. Dadurch kann Stress erzeugt werden, der eine Zunahme von Angst vor Krisen begünstigt. Die Gefahr wächst, dass die Heranwachsenden in eine psychische Erkrankung geraten.
Quelle: Mehler-Wex C., Woran Adoleszente scheitern – NeuroTransmitter • Ausgabe 2013-06
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Mit Depression werden oft automatisch Traurigkeit, Passivität, Erschöpfung und Rückzug assoziiert, was den ICD-10 Kriterien tatsächlich schon recht gut entspricht. Auch Essstörungen wie Appetitlosigkeit und Schlafstörungen werden diesem Krankheitsbild richtigerweise zugeordnet. Was jedoch weniger bekannt ist, sind die altersabhängig zum Teil völlig abweichenden Symptone sowie latentere Ausdrucksformen der Depression. An der Depression ist auch am besten zu veranschaulichen, wie rasch die Grenze zu einer psychiatrischen Diagnose erreicht sein kann: Für die Diagnosestellung genügt es bereits, wenn die Hauptsymptome nur zwei Wochen bestehen.
Quelle: Mehler-Wex C. Adoleszentenpsychiatrie. NeuroTransmitter • April 2013 / Ausgabe 4
Über HERMERA: HEMERA ist die psychiatrische Klinik speziell für Jugendliche und junge Erwachsene. HEMERA konzentriert sich unter anderem auf die Behandlung von Störungen wie zum Beispiel Asperger Syndrom, Essstörung und/oder Magersucht. Eine besondere Auszeichnung der Psychotherapie Klinik liegt in den deutschlandweit einmaligen Behandlungsverfahren im Bereich der Essstörung- Therapie und der Magersucht- Therapie.
Erste Symptome bei Kindern und Jugendlichen oft verkannt
Im Kindes- und Jugendendalter ist Schizophrenie eine vergleichsweise seltene Erkrankung. Die ersten Symptome sind häufig unspezifische, vage inhaltliche und formale Denkstörungen und werden daher oft als entwicklungstypisches oder impulsives Verhalten ohne Krankheitswert verkannt oder zu einem hohen Prozentsatz anderen psychischen Krankheiten zugeordnet. Meist lassen sich bei Erstmanifestation einer psychotischen Erkrankung retrospektiv schon im Kindesalter prodromale Auffälligkeiten explorieren. Die korrekte Diagnose einer Schizophrenie wird bei früh beginnenden Formen allerdings um bis zu fünf Jahre zu spät gestellt.
Quelle: C. Mehler-Wex und S. Schriml, Jugend- und Adoleszenzpsychiatrie. NeuroTransmitter 1 • 2013
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Im Ganzen häufig überfordert, im Detail oft überragend
Das Asperger-Syndrom ist eine Störung aus dem autistischen Formenkreis. Im Unterschied zu frühkindlichen Autisten sind Asperger-Patienten in der Regel mindestens normal begabt und verfügen über mindestens durchschnittliche sprachliche Fertigkeiten. Sie haben allerdings erhebliche Probleme beim Verstehen der Handlungen und Motive ihrer Mitmenschen. Dadurch entstehen oft gravierende soziale Probleme, die in der Regel ab dem späten Grundschulalter deutlich werden. Hinzu kommen meist eingeschränkte Interessen, oft in Verbindung mit herausragendem Wissen in einem bestimmten Teilbereich.
Quelle: W. Deimel und C. Mehler-Wex, Jugend- und Adoleszenzpsychiatrie. NeuroTransmitter 10 • 2012
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Die Symptome depressiver Störungen präsentieren sich altersabhängig sehr unterschiedlich und sind für Kinder und Jugendliche, die mehr somatische Ausprägungen bzw. labil-aggressive Stimmungslagen aufweisen, nicht ausreichend in ICD-10 abgebildet.
Altersspezifische Diagnoseverfahren sind dringend indiziert. Therapeutisch weisen die kognitiv-behaviorale und interpersonale Psychotherapie den höchsten Evidenzgrad auf. Psychopharmaka können adjuvant herangezogen werden, wobei nur der Serotoninwiederaufnahmehemmer Fluoxetin über eine Zulassung bei Minderjährigen mit depressiven Störungen verfügt. Zweite Wahl sind Sertralin und Citalopram.
Wegen des Off-label-Gebrauchs sind Aufklärungs- und Einwilligungspflicht der Erziehungsberechtigten besonders zu berücksichtigen. Prognostisch ungünstige Faktoren sind ein früher Beginn der Erkrankung, Komorbiditäten in jungem Alter, genetische Belastung, depressive Erkrankung der Mutter, Trennung der Eltern bei unter 10-jährigen Kindern und unzulängliche Sozialisation.
Quelle: Mehler-Wex C. Entwicklungspsychiatrische Aspekte depressiver Störungen. Nervenheilkunde 2012; 31: 515-23.
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Erfahrungswerte aus der Erwachsenenpsychiatrie lassen sich nicht einfach auf Kinder und Jugendliche übertragen. Bei jungen psychisch kranken Menschen sind klinische Phänomene an die individuelle psychosoziale und neurobiologische Entwicklung gekoppelt.
Diese Besonderheiten enden aber nicht mit dem 18. Lebensjahr, sondern dauern bis ins junge Erwachsenenalter an. Die Adoleszentenpsychiatrie muss daher als interdisziplinäre Aufgabe angesehen werden; von der einen Seite wird die psychische Entwicklung prospektiv, von der anderen Seite retrospektiv wahrgenommen.
Quelle: Mehler-Wex C. Adoleszentenpsychiatrie. NeuroTransmitter 6 • 2012
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