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Symptome der Essstörung


Essstörung bei Jugendlichen – die Symptome

Bei Magersucht –auch „Anorexia nervosa“ genannt -, liegt eine Essstörung vor, die sich äußerlich in Diätverhalten bis hin zur Weigerung, Essen aufzunehmen, und einhergehend in Untergewichtigkeit und z.T. Begleitsymptomen wie Erbrechen oder Bewegungsdrang zeigt. Dies allein genügt aber nicht für die Diagnose; die Gewichtsabnahme muss selbst gewünscht und herbeigeführt sein; wesentlich sind zudem ein unrealistisches Körperbild, Angst und Anspannung in Essenssituationen sowie eine gedankliche Einengung und zwanghaft kontrollierende Umgehensweise mit den Themen Essen, Kalorien und Gewicht.
Bei der Ess-Brech-Sucht – auch Bulimie genannt -, sind massive, ungesteuerte Essanfälle, in denen tausende Kalorien aufgenommen werden, das zentrale Symptom, dem mit selbst ausgelöstem Erbrechen gegengesteuert wird. Das Körpergewicht ist oft noch im Normbereich, die eigene Körperwahrnehmung ist oft sehr negativ und unrealistisch verzerrt. Auch hier besteht oft eine gedankliche Einengung auf die Ernährung.
Die reine Esssucht – auch Binge-Eating genannt – zeichnet sich durch oft heimliche, Scham besetzte Essattacken aus sowie wesentlich im Vergleich zu Anderen erhöhter Nahrungsaufnahme, hier sind keine gewichtsreduzierenden Gegenmaßnahmen beteiligt, die Betreffenden leiden an z.T. massivem Übergewicht.

Stimmungsschwankungen und soziale Isolation

Es gibt Veränderungen im Verhalten der Jugendlichen, die mit einer Essstörung einher gehen können. Die Erkrankten sind oft rast- und ruhelos und scheinbare Ausgeglichenheit schlägt plötzlich in heftige Stimmungsschwankungen um. Hinzu kommt, dass sich an Essstörungen erkrankte Jugendliche von ihrem Freundeskreis und bislang anderen nahestehenden Personen zurückziehen. Sie sind oft unsicher, werten sich selbst ab und befürchten, den Erwartungen Anderer nicht gerecht zu werden. Zudem vernachlässigen sie bisherige Interessen. Magersüchtige verhalten sich ansonsten sehr angepasst, perfektionistisch und verwenden oft viel Aufwand für Leistungsaspekte (z.B. schulischer Ehrgeiz).

Magersucht Therapie

Patienten mit Bulimie weisen z.T. impulshafte Verhaltensweisen auf bis hin zu Selbstverletzungen, Alkohol- oder Drogengebrauch sowie wechselhafte Beziehungsgestaltung. Binge-Eater ziehen sich oft in die Isolation zurück, weisen kaum Selbstwertgefühle auf und entwickeln depressive Züge.

Essstörungen zeigen ihre Symptome

Schnell sichtbar zeigen sich die Auswirkungen auf das Essverhalten der Jugendlichen: Bei Anorexie werden die Mahlzeiten offen verweigert oder durch Ausreden bzw. heimlich vermieden, es werden nur „gesunde Lebensmittel gegessen, das Essen kann nur quälend langsam und umständlich eingenommen werden, das Pensum v.a. von Ausdauersportarten wie Laufen kann deutlich ansteigen, die Betreffenden können z.T. kaum still sitzen. Das Gewicht fällt, jedoch bei erstaunlich langer Leistungsfähigkeit, bis schließlich auch subjektive Schwächegefühle eingeräumt werden.

Bei Bulimie wird man leider zunächst nichts bemerken, eher eine Tendenz zu „gutem Appetit“, es kann lange dauern, bis man das Erbrechen bemerkt oder Hinweise wie schnell sich leerende Vorräte im Kühlschrank bzw. ein gestiegener Bedarf an Geld, um sich heimlich Lebensmittel zu besorgen. Letzteres gilt auch für Binge-Eating, wobei sich hier zudem eine Zunahme des Körpergewichts zeigt.

Schwerwiegende körperliche Schäden

Weniger offensichtlich, aber bei weitem nicht geringer gefährlich, sind folgende Schädigungen:

  • ein früh einsetzender Knochenschwund (Osteoporose, v.a. bei Magersucht)
  • eine Schädigung von Herz, Leber oder sogar Gehirn
  • eine dauerhafte Schädigung der Nieren
  • bei weiblichen Jugendlichen Ausbleiben der Regelblutung
  • Schmerzen im Hals, in der Speiseröhre sowie im Magen- und Darmtrakt (v.a. Bulimie)
  • Zerstörungen des Zahnschmelzes

Gravierende psychische Begleiterscheinungen

Äußerst gravierend sind bei Essstörungen auch die psychischen Begleiterscheinungen, unter denen die Jugendlichen leiden. Das Leben der Erkrankten ist geprägt von depressiven Zuständen – bis hin zu vertieften Depressionen mit suizidalen Tendenzen –, Konzentrationsschwächen sowie andauernder Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit oder aber – v.a. bei Anorexie – eine Überaktivität bis zur völligen Erschöpfung.