Therapie bei Esstörungen
Ob Magersucht, Bulimie oder Binge Eating. In unserer spezialisierten Klinik für Essstörung behandeln wir jegliche Art von gestörtem Essverhalten. Für jeden Patienten entwickelt unsere Klinik einen individuellen Therapie-Plan zur Behandlung der jeweiligen Essstörung .
Die Essstörung – Therapie: Was wir bei einer Essstörung tun:
Unsere Therapie bei Essstörungen setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen und berücksichtigt individuelle Bedürfnisse und Voraussetzungen. Innerhalb unserer speziellen Essstörung-Therapie ist eine Gewichtsrekonstitution mit Hilfe eines Ernährungsplans bei Untergewicht erforderlich (umgekehrt bei Esssucht), soll aber – soweit möglich – nicht im Vordergrund stehen. Wichtig ist das Wiedererlernen eines normalen Essverhaltens, was mit anfänglich intensiverer Unterstützung bei der Portionierung des Essens beginnt und sukzessive in die Selbstverantwortung zurückgeführt wird. Sport gehört zum Lebensalltag dazu; auch hier muss manchmal wieder das rechte Maß gefunden werden, und die Freude an der Bewegung sollte (v.a. bei Anorexie-Patienten) die Selbstdisziplin als einzigen Motivationsgrund ablösen. Daher beziehen wir Sport in der Gruppe oder in unserem Fitness-Center von Beginn an mit in unsere Therapie ein, d.h. sowohl körperformende Übungen, um sich im Verlauf der Gewichtsveränderung möglichst wohl zu fühlen, als auch, abhängig vom Gesundheitszustand, Ausdauer- oder Mannschaftssportarten. Im Fokus unserer Therapie steht zudem die Arbeit an der Selbstwahrnehmung und am Körperbild. Neben den einzelpsychotherapeutischen Gesprächen bieten wir Gruppen an u.a. zu sozialem Kompetenztraining, Entspannung, Kochen sowie zu angst- oder depressionsbezogenen Syndromen. Die sonstigen kreativtherapeutischen Angebote (Musik-, Kunst-, Tanztherapie, therapeutisches Reiten) werden individuell zusammengestellt. Das große Freizeitangebot soll, neben der Therapie und der Schulfortführung oder beruflichen Perspektivenfindung, den Spaß an (leistungsfreien) Aktivitäten mit Gleichaltrigen wecken und zum „Sich-Ausprobieren” im kreativen, musischen oder sportlichen Bereich einladen. Die aktive Einbeziehung von Angehörigen in die Therapie ist für uns selbstverständlich; bei Minderjährigen sollten regelmäßige Familiengespräche erfolgen.
Vom Klinik-Aufenthalt zur Selbstverantwortung
Mit zunehmender Stabilisierung wird die Selbstverantwortung immer größer. Die sogenannte Gewichtserhaltungsphase ist von großer Bedeutung, um konkret zu lernen, wie man sein Zielgewicht unter alltagsnahen Bedingungen selbständig hält. Realitätskontrollen erfolgen durch Beurlaubungen aus unserer Klinik nach Hause, hier muss das therapeutisch Gelernte in den Alltag übertragen und trainiert werden. Schwierigkeiten können dann besprochen und entsprechende Strategien entworfen werden, beim nächsten Mal besser damit umzugehen. Die Entlassung empfehlen wir erst, wenn Beurlaubungen gezeigt haben, dass die Übergabe des Essens in die Eigenverantwortung möglich ist (d.h. das Zielgewicht wird über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen unter eigenständiger Regie gehalten). Schulische und berufliche Perspektiven, Freizeitaktivitäten und Sozialkontakte zu Hause werden konkret gebahnt, um eine sichere Basis für den Neustart zu gewährleisten.