Traditionelle September Fachtagung in der HEMERA Klinik
BAD KISSINGEN. Der traditionellen September Fachtagung der HEMERA – Klinik für seelische Gesundheit – in Bad Kissingen, folgten jetzt knapp 100 Teilnehmer aus der ganzen Bundesrepublik um sich heuer mit dem Thema Reifungskrisen“ intensiv zu beschäftigen. Zur vierten Veranstaltung der jungen HEMERA Klinik konnte die Chefärztin der Klinik, Frau Prof. Dr. Claudia Mehler-Wex, wieder hochkarätige Referenten neben den Teilnehmern herzlich begrüßen.
Frau Prof. Dr. Claudia Mehler-Wex zeigte sich sehr erfreut darüber, dass die Teilnehmerzahl auch in diesem Jahr wieder gestiegen ist, was ein Zeichen dafür ist, dass der Bekanntheitsgrad dieser Veranstaltung von Jahr zu Jahr wächst. Claudia Mehler-Wex gab als erste Referentin gleich nach ihrer Begrüßung mit ihrem Vortrag „Reifungskrisen bei Heranwachsenden“ eine Einführung in das Thema der Fachtagung. Dabei ging sie auf die Hintergründe des erhöhten Risikos für psychische Belastungen im Heranwachsenden-Alter ein und stellte besondere Ausprägungsformen sowie moderne Behandlungsbesonderheiten dar. Dr. med. Paul Plener, Leitender Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universitätsklinik Ulm, sprach anschließend über Selbstverletzendes Verhalten, welches in dieser Altersgruppe ein verbreitetes Phänomen ist. Rund 16% der Jugendlichen dieser Altersgruppe schädigen sich „versuchsweise“, 4% v.a. der 15- bis 17-Jährigen auch längerfristig. Somit ein brisantes Thema im Jugendalter, da in manchen Fällen auch das Risiko tatsächlicher Suizidalität steigen kann.
Reifungskrisen können sich auch in Form von Essstörungen zeigen, auf deren Ausprägungsformen Anorexie, Bulimie sowie Esssucht Frau Prof. Dr. med. Martina de Zwaan, Direktorin der Medizinischen Hochschule Hannover ausführlich einging. Prof. Dr. Tobias Renner, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universitätsklinik Tübingen, rundete den Nachmittag mit seinem Vortrag zur Internetsucht bei Heranwachsenden ab und stellte Behandlungsmöglichkeiten und Strategien für Eltern im Umgang damit vor. Die Vorträge regten zu vielfachen Fragen an und alle Teilnehmer waren sich einig, dass dieses Forum auch im nächsten Jahr unbedingt stattfinden muss.