Suchen

Therapie von Angststörungen


Therapie bei Angststörungen und Behandlung von Angstzuständen

Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland etwa jeder Fünfte unter einer Angststörung leidet. Lebenskrisen oder am eigenen Leib erlittene Krankheiten können zu berechtigten Ängsten führen, mit der Option, durch eigene Bewältigung oder unter therapeutischer Hilfe wieder in eine stabile Gefühlslage zurückzufinden. Doch bei vielen Betroffenen ist – abhängig von der Art des Angstzustandes – die Gefahr groß, dass die Ängste dauerhaft die Oberhand behalten und Folgen auf das schulische, berufliche und soziale Leben ausüben. Angststörungen, die schnell chronisch werden können, sollten so früh wie möglich behandelt werden, um einer Ausweitung der Angstzustände (Generalisierung) auf alle Lebensbereiche vorzubeugen.

Miteinander lernen

Insbesondere bei der generalisierten Angst schleichen sich die Ängste immer mehr in den Alltag der Betroffenen ein. Sie befinden sich in ständiger Sorge, haben ein mulmiges Gefühl und leiden unter einer zunehmenden inneren Anspannung und Unruhe – permanente Angstzustände können sich entwickeln. Irgendwann fühlt man sich immer mehr gelähmt, da die Angstzustände dauerhaft belasten und die Handlungsfähigkeit im Alltag reduzieren. Das normale Leben ist massiv eingeschränkt, viele Aktivitäten sind blockiert und der Betroffene flüchtet sich in die soziale Isolation. In einem solchen Fall ist eine stationäre Behandlung anzuraten.

Psychische und körperliche Ursachen

Als Ursache von Angststörungen kommen länger anhaltende seelische Belastungen und Stresssituationen in Frage, die Phobien, Panikattacken und generalisierte Ängste auslösen können. Oft stehen die Ängste auch mit Depressionen, Zwangsstörungen und anderen psychischen Erkrankungen in Verbindung. Eine angeborene Ängstlichkeit (Genetik) oder durch ängstliche Eltern eingeforderte permanente Vorsicht können sich zu Angststörungen verfestigen.

Zu den körperlichen Ursachen zählt beispielsweise das Vorliegen einer schweren Erkrankung im chronischen Bereich. Die Angst vor Schmerzen, Krankheitsschüben oder anderen Zeichen der Krankheit steigert sich in eine latent existierende ängstliche Erwartung. Nicht zu unterschätzen ist auch der Einfluss von Drogen und Alkohol. Sie greifen in den Stoffwechsel des Gehirns ein und können zu Angstzuständen bis hin zu starken depressiven Verstimmungen sorgen. Umgekehrt greifen Angstpatienten auch als „Selbstheilversuch“ zu anspannungslösenden Substanzen wie Alkohol und Drogen und sind somit suchtgefährdet. Wenn keine sinnvollen Selbsthilfestrategien mehr verfügbar sind und das Leben entgleitet, ist eine stationäre Behandlung notwendig.

Behandlung von Angststoerung

Intensive verhaltenstherapeutische Behandlung von Angst

Grundsätzlich gehen Therapeut und Patient zunächst gemeinsam der Frage nach, wie die Ängste entstanden sind und wodurch sie am Leben erhalten werden. Dadurch kann sich beispielsweise klären, ob die Angst durch psychisch belastende Ereignisse oder dauerhaften Stress entstanden ist. Für viele Patienten ist schon allein diese Erkenntnis von großem Wert und kann zu einer Entlastung führen. Dazu zählt auch das Wissen, dass körperlich auftretende Symptome durch die Angst und nicht durch eine wirkliche physische Erkrankung auftreten.
Als gut therapierbar gelten spezifische Phobien wie beispielsweise vor engen Räumen oder Höhe. Die Patienten können im therapeutischen Rahmen nach guter Vorbereitung schrittweise mit den Angst auslösenden Momenten und Situationen konfrontiert werden. Einerseits stellt sich der Patient die verschiedenen Situationen möglichst lebhaft vor. Andererseits soll – soweit es in der spezifischen Angstform möglich ist – auch die Konfrontation in der Realität geschehen. Da die befürchteten Folgen nicht eintreten, kann sich die Angst abschwächen und durch weitere Konfrontationen schließlich ausbleiben. Grundlegende Voraussetzung einer erfolgreichen Verhaltenstherapie bei Ängsten ist die Behandlungsmotivation und aktive Mitarbeit des Betroffenen, sonst kann die Therapie nicht durchgeführt werden. Auch ein Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Therapeut ist wichtig, da an den Patienten für ihn schwierige Herausforderungen gestellt werden, die er nur in zuverlässiger, fachlicher Begleitung und nach sorgfältiger Vorbereitung bewältigen kann.

Umbewertung der Ängste

In unserer Klinik mit Behandlungsschwerpunkt u.a. für Angststörungen ist ein weiteres Element der Therapie der Angststörung die Ergänzung durch kognitive Therapieelemente, wobei der Patient selbst zu der Erkenntnis gelangen soll, welche Fehler er bei der Einschätzung der Angst auslösenden Situationen macht und inwieweit seine Angstgefühle angemessen oder aber überwertig sind. Somit vermag er eine sachlichere Bewertung von Situationen, was zu einer Stabilisierung in den Alltagsfunktionen führt.

Unterstützende medikamentöse Behandlung der Angststörung

Bei schweren Angststörungen (Panikattacken mit starken körperlichen Symptomen ebenso wie generalisierte Angst) kommt auch eine pharmakologische Behandlung in Frage, um eine Psychotherapiefähigkeit überhaupt erst herzustellen und nicht wegen überflutender Angstgefühle in der Therapie blockiert zu sein. Eine angstlösende Wirkung haben Antidepressiva zum Beispiel aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Allerdings entfalten diese erst nach etwa zwei bis drei Wochen ihre volle Wirksamkeit.
Akute Angst schnell und wirkungsvoll lindern können Benzodiazepane. Diese sollten allerdings nur im Notfall und keinesfalls dauerhaft Anwendung finden. Bei Ängsten mit starken körperlichen Zeichen (z.B. dauerhaftes Schwitzen, Herzklopfen, hohe Grundanspannung) stellen auch Betablocker eine Medikationsalternative dar. Sie wirken nicht direkt auf das Angstgefühl, führen aber zu einer Verringerung der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin, wodurch bei akuten Angst- und Stresszuständen die Herzrate und der Blutdruck weniger stark ansteigen und somit die körperlichen Symptome der Angst reduziert werden.

Hilfe in der spezialisierten Klinik

Die Therapeuten unserer Klinik mit Behandlungsschwerpunkt u.a. für Angststörungen helfen Ihnen gerne. Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf.