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Entwicklungspsychiatrische Aspekte depressiver Störungen

23. August 2012

Die Symptome depressiver Störungen präsentieren sich altersabhängig sehr unterschiedlich und sind für Kinder und Jugendliche, die mehr somatische Ausprägungen bzw. labil-aggressive Stimmungslagen aufweisen, nicht ausreichend in ICD-10 abgebildet.

Altersspezifische Diagnoseverfahren sind dringend indiziert. Therapeutisch weisen die kognitiv-behaviorale und interpersonale Psychotherapie den höchsten Evidenzgrad auf. Psychopharmaka können adjuvant herangezogen werden, wobei nur der Serotoninwiederaufnahmehemmer Fluoxetin über eine Zulassung bei Minderjährigen mit depressiven Störungen verfügt. Zweite Wahl sind Sertralin und Citalopram.

Wegen des Off-label-Gebrauchs sind Aufklärungs- und Einwilligungspflicht der Erziehungsberechtigten besonders zu berücksichtigen. Prognostisch ungünstige Faktoren sind ein früher Beginn der Erkrankung, Komorbiditäten in jungem Alter, genetische Belastung, depressive Erkrankung der Mutter, Trennung der Eltern bei unter 10-jährigen Kindern und unzulängliche Sozialisation.

Quelle: Mehler-Wex C. Entwicklungspsychiatrische Aspekte depressiver Störungen. Nervenheilkunde 2012; 31: 515-23.

Die vollständige Publikation können Sie hier als PDF herunterladen

Publikation Mehler-Wex